Vergiss Gott nicht«, so riet mir in Delhi einmal Rajesh, ein Bekannter, zum Abschied: Es überraschte mich, dass ein junger, erfolgreicher Mann so selbstverständlich und frei über Gott redete, und ich fragte mich, was er wohl damit meinte. Ich war damals neu in Indien und wusste nicht, dass Gott in diesem Land noch lebendig ist. Später, in der Umgebung von Devaraha Baba und Anandamayi Ma, habe ich gemerkt, wie lebendig er ist, und welch große Rolle er im Alltag der Inder spielt. Im Gegensatz dazu erscheint er im Westen relativ tot. Natürlich gehen dort am Sonntag Leute immer noch in die Kirche, aber im Alltag spielt Gott für die Wenigsten eine Rolle, außer vielleicht, wenn man etwas dringend will und ihn darum bittet oder gar anfleh.
Ich hatte den Eindruck, dass Indien einen anderen Gott hat als der Westen, wenn ich das so ausdrücken kann. Der Begriff steht hier nämlich nicht für ein großartiges Wesen, das von den Menschen getrennt ist. Der Begriff steht vielmehr für das Ganze, für die Einheit, die Basis von allem, unser ureigenes Selbst, für Das, was wirklich ist, bzw. nicht ist, denn es lässt sich nicht fassen, nicht anschauen. Es handelt sich sozusagen um einen wissenschaftlichen Gott, um philosophisches Denken, eine Analyse der Wahrheit – und ist deshalb für jeden, auch für Wissenschaftler, akzeptierbar
Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch der Inder an einen persönlichen Gott denkt, wenn er sein „Hey Bhagavan!“ ausruft. Er mag sich an Ram, Krishna, Shiwa, Ganesha, Devi wenden, je nachdem wen er als seinen Ishta Deva bzw. Lieblingsgott verehrt. Doch im Hinterkopf weiß er, dass alle diese Götter Aspekte vom Einen sind. Er hat deshalb nichts dagegen, wenn jemand Jesus verehrt oder Allah anruft, und kommt nicht auf die Idee andere zu ‚bekehren’
Seit mir Rajesh damals den Rat gab, wollte ich mir selber über Gott klar werden, ohne auf Bücher zurückzugreifen. Mehrere Monate später nahm ich mir schließlich in Dehradun die Zeit dazu. Ich setzte mich nachts regelmäßig auf die Dachterrasse unter dem Sternenhimmel mit dem Himalaya im Rücken und stellte mir gezielt Fragen. Meine Gedanken verliefen sich zwar oft in andere Richtungen, doch wenn ich es merkte, brachte ich sie zur Frage zurück. Ich wartete einfach nur, manchmal lange, und es kamen Antworten. Natürlich hatte ich inzwischen viel über indische Weisheit gelesen. Dennoch waren es meine eigenen Antworten. Und es überraschte mich nicht, dass sie im Einklang mit der indischen Weisheit waren:
Was verstehe ich unter Gott?“
„Das, was wirklich existiert, die Basis von allem, ewig, unabhängig, formlos, bewusst und mächtig.“
„Gott muss also definitiv hier sein. Warum sehe ich ihn nicht?“
„Weil er nicht etwas von mir Getrenntes ist, das ich anschauen könnte. Es ist vielmehr das, was aus meinen und aus allen Augen herausschaut.“
„Wie kann ich ihm also nahe kommen?“
„Ich bin ihm nahe, so nah, dass es nicht näher geht.“
„Aber ich spüre es nicht. Warum?“
„Weil Gedanken, Gefühle und Vorstellungen meine Aufmerksamkeit voll in Besitz nehmen und Das, was Gedanken, Gefühle und Vorstellungen überhaupt möglich macht, verhüllen.“
„Was kann ich tun, damit Gedanken und Gefühle aus dem Weg gehen?“
„Mir bewusst sein, dass es Gedanken und Gefühle sind, sie einfach nur beobachten, nicht beurteilen, sie nicht so ernst nehmen, mich nicht damit identifizieren.“
„Wer bin ich eigentlich?“
„Im Innersten eins mit Gott.“
„Was heißt das?“
„Ich bin nicht lokalisierbar, nicht objektivierbar, nicht veränderbar, ohne Form, reines, stilles bewusstes Sein. Ich bin einfach.“
„Und was ist mit meinem Leben, wenn ich mich auf Gott hin ausrichte?“
„Das läuft von allein weiter. Darum brauche ich mich nicht zu sorgen, sofern ich mich ehrlich auf Gott/Mich hin ausrichte.“
Ich war dankbar über die indische Weisheit und verschlang die Bücher von den großen Weisen des alten und neuen Indiens. Ich hatte in den ersten Jahren in Indien oft mehr Bücher auf meinem Tisch als während meines Studiums und las nicht nur über Philosophie, sondern auch die Lebensgeschichten der großen Geister Indiens, und ihr Leben berührte mich. Ich konnte ihr Mitgefühl, aber auch ihre Freiheit und Unabhängigkeit spüren. Langsam änderte sich meine Einstellung zum Leben. Mir wurde klarer, was es heißt, sinnvoll zu leben, und mir wurde immer klarer, dass ich mein Leben sinnvoll leben will: Wenn hinter allem nur Eines steckt – und mir erschien es logisch, dass es so ist – dann will ich es zum Mittelpunkt in meinem Leben machen. Und ich bat eindringlich: bitte hilf mir. Lass mich die Wahrheit sehen. Tägliche Besuche bei der bekannten Meisterin Anandamayi Ma halfen mir, den Kontakt zu Gott zu halten, bzw. mir bewusst zu sein, dass dieser Kontakt ohnehin schon da ist, und meine Tagebucheintragungen hatten sich automatisch zu einem Gespräch mit ihm entwickelt.
Eines Tages wurde ich zum Tee von einer Familie, die Freunde meines Vermieters waren, eingeladen. Mein Vermieter war ein Christ und sein Freund ein evangelischer Priester. Ich entdeckte bald den Grund für die Einladung: sie hatten beobachtet, wie
ich allabendlich zum Darshan von Anandamayi Ma ging und wollten mich offenbar wieder auf den ‚rechten’ Weg bringen.
„Was hast du davon, wenn du zu dieser Frau gehst? Was kann sie dir bieten? Jesus ist dein Erlöser. Er starb für dich am Kreuz. Weißt du nicht, dass du die beste aller Religionen hast? Der Hinduismus ist nicht mit dem Christentum vergleichbar. Gott hat sich im Christentum offenbart. Der Hinduismus ist nur eine Naturreligion. Hindus beten alles Mögliche an“, fing er an.
Ich musste schmunzeln, dass mich hier ein Missionar zum Christentum bekehren will. Ich sagte ihm, dass ich erst in Indien und dank Menschen wie Anandamayi Ma wieder zu Gott gefunden hatte – zu einem Gott, der mir einleuchtete, und ich fragte, ob ihn das nicht freut. Ich glaube nach wie vor, dass Jesus eine außergewöhnliche, erleuchtete Persönlichkeit war und seine Aussagen von unschätzbarem Wert sind, aber ich konnte und kann nicht akzeptieren, wie die Kirche Jesus präsentiert und benutzt, und wie sie Gott darstellt – auf ewig von uns getrennt nämlich, und wie sie den Menschen sieht – als Sünder.
Ich erzählte ihm auch, dass ich die ewige Verdammnis nicht akzeptieren kann, dass es mir realistischer erscheint, dass jeder von Gott durchdrungen ist und im Endeffekt bewusst mit ihm verschmelzen wird. Und ich erzählte ihm, dass ich das Missionieren vor allem in Indien für völlig fehl am Platze halte, weil meiner Meinung nach die indische Weisheit die Wahrheit viel klarer präsentiert, ihr Gottesbild standhafter ist und nicht bei einer intensiven, intelligenten Nachforschung umfällt. Ich schenkte ihm zum Schluss ein kleines Büchlein mit Aussagen von Anandamayi Ma – Aussagen, die so erfrischend nicht vom einzig rechten Weg sprechen.
Während meines Studiums der indischen Weisheit hatte ich übrigens entdeckt, dass Jesus die gleiche Weisheit vertritt. Ein Kanadier hatte mir in Dehradun aus heiterem Himmel eine Taschenausgabe der Bibel in die Hand gedrückt. Er hatte einen ganzen Karton davon zu verschenken und war, wie sich herausstellte, ein Missionar, der versuchte, Leute für seine Vorträge über die Bibel zu werben. „Es kommen sogar Sadhus zu unseren Vorträgen in Rishikesh“, erzählte er mir stolz. „Bietet ihr etwas zu essen an?“ fragte ich. „Nur Tee und Biskuits“, antwortete er. „Das reicht“, dachte ich.
Obwohl ich wenig Verständnis für christliche Missionare habe, war die Taschenausgabe dennoch willkommen. Ich konnte jetzt nämlich Vergleiche mit indischer Weisheit anstellen und entdeckte in den Evangelien mehrere Aussagen, die voll im Einklang damit sind: zum Beispiel „Das Reich Gottes ist in euch.“ Oder „Ich und mein Vater sind eins.“ Oder „Suchet zuerst das Reich Gottes, alles andere wird euch hinzugegeben werden.“ „Sorge dich nicht um morgen“ und so weiter. Nur gehen diese Aussagen im offiziellen Christentum fast unter, weil die Kirche das Gewicht auf andere Aspekte legt, zum Beispiel auf die Meinung von Paulus, die er in seinen Briefen kundtat. Er betont die Ausnahmestellung von Jesus als einzigem, eingeborenen Sohn Gottes, seinen Kreuzestod und seine Auferstehung und die daraus angeblich resultierende Erlösung – und wehe dem, der das nicht glaubt. ‚Glauben’ wird somit als Devise propagiert und nicht das intensive, subjektive Forschen nach der Wahrheit.
Nicht jeder Christ stimmt mit der Richtung, die die Kirche propagiert, überein. Ich hörte einen indischen Priester eine Predigt halten, in der er bat, sich vorzustellen, dass Jesus Christus heute wieder auf der Erde weilt. „Wie findest du das, was über dich in der Bibel geschrieben wurde?“ fragt ihn ein Theologe. Jesus dürfte darauf antworten: „Das meiste davon ist zum Wegwerfen!“ meinte der Priester und hoffte vermutlich, dass seine Ansicht nicht dem Bischof zugetragen würde.
Es gibt zweifellos Ausnahmen, doch generell suchen die christlichen Theologen nicht nach dem Urgrund von allem, wie es die indischen Weisen tun. Sie haben nicht das Heil aller Menschen, sondern in erster Linie das Heil der Kirche und in zweiter Linie eventuell das Heil der Christen im Sinn. Die eigene, subjektive Erfahrung der Wahrheit wird nicht als Prüfstein anerkannt, und Mystiker, die die Wahrheit erkannten und darüber offen redeten, wurden exkommuniziert, wie zum Beispiel Meister Eckhart, wenn nicht sogar während der Inquisition verbrannt. Auch heute noch erteilt der Papst ein ‚Schweigegebot’, wenn jemand nicht die offizielle Linie vertritt, wie es zum Beispiel Pater Willigis Jäger widerfuhr.
Die Theologen versuchen Dogmen oft auf haarspalterische Weise zu rechtfertigen, und Grenzen zu anderen Glaubensrichtungen zu ziehen. Und von Abgrenzung zehrt die Kirche, im Gegensatz zu der indischen Tradition, die nicht nur Rama oder Krishna, sondern auch Buddha als Avatar (Verkörperung Gottes) verehrt und sicher auch Jesus Christus ohne Vorbehalte inkorporieren könnte, was sich allerdings das Christentum nicht gefallen ließe.
Ich traf in Shantivanam, einem kleinen christlichen Ashram in Südindien, vor ein paar Jahren das Oberhaupt aller Benediktiner Klöster weltweit, das seinen Sitz im Vatikan hat. Er kam gerade aus Japan. Wir unterhielten uns nett nach dem Abendessen unter rauschenden Palmen auf bayrisch. Ich ahnte zwar, dass ich die Stimmung etwas verderbe, aber ich konnte mir die Frage nicht verkneifen. „Halten Sie es für möglich, dass die Kirche einmal Hinduismus und Christentum als gleichwertig anerkennt?“ fragte ich den Vertreter des Vatikans. „Das würde ja gegen das Selbstverständnis der Kirche gehen“, war seine nicht unerwartete Antwort.
Es tut mir ehrlich leid, dass die Kirche anscheinend an einem Überheblichkeitskomplex leidet, den sie auch ihren Mitgliedern einimpft, die sie in Indien dazugewinnt, bzw., wie manche Zungen behaupten, dazukauft. Im Westen fällt das nicht weiter auf, denn das Christentum ist die vorherrschende Religion und keiner stellt diesen Status in Frage. Doch hier, auf der asiatischen Seite der Erde, wirkt die Behauptung, dass das Christentum besser ist, unangebracht. Doch die Inder lassen sich normalerweise nicht auf einen Streit ein. Dazu sind sie zu großzügig.
Ich fragte einmal einen netten, jungen Dorflehrer, selber ein Christ, wie die Christen und Hindus im Dorf, in dem er unterrichtet, miteinander auskommen. „Gut“, meinte er. Und fügte nach einem Moment des Nachdenkens hinzu: „Die Christen glauben, sie haben den besseren Gott, und die Hindus lassen sie in dem Glauben.“
Im Christentum und auch im Islam bezeichnet der Begriff Gott einen ‚einzigen’ persönlichen Gott, der ausgeprägte Vorlieben und Abneigungen hat, Leute auf ewig verdammt, seine Getreuen belohnt und will, dass jeder an ihn glaubt. Der christliche Gott hat einen eingeborenen Sohn, und der Weg zu ihm führt angeblich nur über den Sohn, und der islamische Gott hat einen letzten Propheten, und was er gesagt hat, gilt für alle Zeiten.
Diese Art von Gott ist Glaubenssache und existiert in der Vorstellung, wie auch Rama oder Krishna in der Vorstellung des Menschen existiert. Er ist nicht universell gültig. Er ist sozusagen ein Symbol für die unvorstellbare Wahrheit. Doch den Vertretern vom christlichen und islamischen Gott fehlt offenbar die Weitsicht, bzw. Einsicht, dass das Symbol für die eine unsichtbare, unbenennbare Basis von allem steht, dass Gott Christen, Muslime und Hindus und auch Tiere und sogar unbelebte Objekte gleichermaßen durchdringt, dass er das Wesentliche in allem ist.
Eigentlich ist es unverständlich, dass sich ausgerechnet im christlichen Abendland, das sich intellektuell soviel zutraut, solch einfache Wahrheiten noch nicht durchgesetzt haben. Vielleicht liegt der Grund darin, dass die intellektuelle Schicht sowohl Gott wie auch die Kirche meist links liegen lässt. Es ist nämlich noch nicht allzu lange her, dass die Kirche Wissenschaftler verbrannte und darauf bestand, dass die Erde das flache Zentrum des Universums ist, um das alles kreist – zu einer Zeit, in der Indien schon längst wusste, dass die Erde rund ist. Damals trennten sich vermutlich die weltlichen und kirchlichen Geister im Westen. Die Kirche konnte ihre Behauptung schließlich im Lichte der Wissenschaft nicht aufrechterhalten und musste in diesem speziellen Fall nachgeben. Doch sie setzt immer noch Dogmen vor, die geglaubt werden müssen, weil sie nicht überprüfbar sind, aber äußerst unwahrscheinlich sein dürften. Damit wird dem freien Menschengeist zweifellos Gewalt angetan, was sich meiner Meinung nach auf die Dauer rächt.
Ich sprach kürzlich mit einer liebenswürdigen indischen Klosterschwester, die seit Jahren in Paraguay in einem Krankenhaus Dienst tut und zu ihrem Heimaturlaub nach Indien gekommen war. Sie erzählte mir, dass Religion im Leben der Leute in Paraguay keine Rolle mehr spielt. „Sie haben keinen Glauben an Gott und keinen Halt in ihm. Das Einzige, was von der Religion übrig blieb, sind die Feste, die die Paraguayer nach wie vor mit Gusto feiern“, meinte sie.
Sie machte mir Angst. Christliche Missionare sind nämlich stark am Missionieren in Indien und Asien überhaupt. Und ich habe Angst, dass selbst die Inder, die soviel Vertrauen in Gott haben, ihn so stark in ihr Leben miteinbeziehen, dass selbst sie ihren
Glauben verlieren könnten, wenn sie (oft aus den untersten Schichten und aufgrund von Anreizen, die nichts mit Religion zu tun haben) Christen werden, weil sie dann nämlich oberflächlich das Glaubensbekenntnis herunterleiern müssen, was den wenigsten einleuchten dürfte. Und wenn der Glaube nicht einleuchtet, wie könnte er dann einem im Alltag Kraft und Charakterstärke geben?
Und es scheint Indizien bereits dafür zu geben: Kerala ist ein Staat im Süden an der Küste, der neben Goa und den Staaten im Nordosten Indiens die höchste Prozentzahl von Christen aufweist. Kerala ist verhältnismäßig reich und hat als erster Staat Indiens keine Analphabeten mehr. Doch die Zahl der Selbstmorde ist acht Mal so hoch wie im restlichen Indien. Ein Priester aus Kerala erzählte mir das. Er machte zwar die Einschränkung, dass möglicherweise die Erfassung der Selbstmorde genauer ist als in anderen, weniger entwickelten Staaten, und das Vielfache nicht so hoch ausfällt, aber er war der Ansicht, dass die Leute in Kerala keinen Sinn im Leben sehen. Der relative Wohlstand befriedigt sie nicht und das Christentum gibt ihnen keinen Halt. Auch die Moral lässt zu wünschen über, und Verbrechen werden ohne Skrupel begangen.
Ich sagte ihm, dass auch im Westen das Gottesbild der Kirche schwer verdaulich ist, und wenn jemand anfängt nachzudenken, wendet er sich oft nicht nur von der Kirche, sondern auch von Gott ab. Vor allem junge Leute hören weg oder gehen zum Angriff über, wenn das Thema Kirche oder Religion aufkommt. Mit zunehmendem Alter beruhigen sich meist die Geister. Und so mancher greift vermutlich dann wieder – sicherheitshalber und wegen der Aussicht auf ein anständiges Begräbnis – auf Kirche und Religion zurück.
Es fällt mir schwer zu verstehen, warum die Kirche selbst in unserem globalen Zeitalter immer noch darauf besteht, dass Jesus Christus nicht mit anderen großen Geistern in einem Atemzug genannt werden darf. Ein amerikanischer Jesuit meinte zwar, als ich ihn fragte, wie die Kirche die exklusive Gottessohn-Stellung von Jesus rechtfertige, dass es Ansätze von Seiten der Theologen gibt, die Interpretationen der Kirche der modernen Zeit anzupassen. Die Motivation zu solchen Anpassungsversuchen darf aber vermutlich mit Skepsis betrachtet werden. Es geht sicher in erster Linie darum, den Aussteigerstrom von Kirchenmitgliedern im Westen zu stoppen, und dennoch die Grenzen der Kirche intakt zu halten.